Spielgefühl und Hörempfinden
Die instrumentalen Qualitäten sind für das Wohlbefinden beim Musizieren an Pianoforteinstrumenten von entscheidender Bedeutung. Doch nur wenn der „Wohlklang“ schwingender und singender Klangkörper mit dem „Wohlgefühl“ zuverlässig und dynamisch reagierender Spielwerke verschmelzen, entfalten sich die Möglichkeiten zu unbeschwertem Musizieren. Energie fließt in der Natur in geordneten Kreisläufen, pflanzt sich fort, kehrt zurück oder wandelt sich. In den Klangkörpern und Spielwerken akustischer Pianoforteinstrumente ist dies nicht anders. Was den Tasten beim Spiel an Energie vermittelt wird (Kraft, Schnelligkeit und Weg der Tastenbewegung), so transformiert das Spielwerk in Beschleunigung der Hammerköpfe. Diese übertragen die ihnen somit innewohnende Energie auf die Klangsaiten. Damit beginnen die Klangsaiten zu schwingen. Der Klangkörper bringt dann zu Gehör, was in den Klangsaiten schwingt und schwebt. Jede einzelne davon produziert ihre originären Frequenzen, fügt sich ein, ergänzt und bereichert die Klangbilder, welche sich aus der Vielzahl der miteinander schwingenden Klangsaiten entwickelt. Der Resonanzboden nimmt diese Schwingungsenergie auf, vibriert in sich ständig ändernder Formen und produziert Schallwellen, welche schließlich an das Ohr gelangen, dort in elektrische Impulse umgewandelt und damit vom Gehirn wahrnehmbar werden.