Der mittelgroße Flügel der Schimmel Trilogie erfüllt die Erwartungen von Pianisten in besonderer Weise. Denn hier treffen die kompromisslosen Konstruktionsideen von Schimmel auf die am häufigsten gespielte Flügelgröße bei Pianisten als Arbeitsinstrument.
Nicht zu groß darf er sein, denn meist ist der Platz beschränkt. Aber groß genug muss er sein, um Klangreichtum und Klangkraft zu bieten. Die Übertragung von Teilen des großen Spielwerks und einiger Teile der Klanganlage des großen Konzertflügels machen das Modell C 189 deshalb zum idealen Handwerkszeug für anspruchsvolle Musiker.
Trilogie Konzept (Classic): Das Trilogie Concept ist ein innovatives Design-Konzept, das im Jahr 2000 von Schimmel erfunden und kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Das Konzept basiert auf der Idee, alle herausragenden Eigenschaften eines großen Konzertflügels möglichst identisch in den kleineren Instrumenten umzusetzen. So verwenden wir zum Beispiel die identische Mechanik wie bei unserem größten Konzertflügel K 280, und auch die langen Tasten des größten Classic-Flügels C 213 setzen wir in unseren kleineren Classic-Modellen ein. Auf diese Weise erreichen wir ein sehr kontrollierbares Spielgefühl. Gleichzeitig verwenden wir von Ton 44 bis Ton 88 in Modellen unterschiedlicher Größe immer die Mensur (Saitendesign) unseres größten Konzertflügels. Auch die Konstruktion des Resonanzbodens ist identisch mit der des Konzertflügels. Dadurch erreichen wir bei allen Flügeln-Modellen die gleichen Klangeigenschaften wie bei unserem großen Konzertflügel K 280.
Unsere Hammerköpfe werden aus hochelastischem Merino-Walkfilz mit hoher Flexibilität und geringen Dämpfungseigenschaften hergestellt. Dieser wird aus hochwertigster Merinowolle in einem traditionellen Walkverfahren in Deutschland gefertigt. Für die Hammerkerne verwenden wir Harthölzer in Kombination mit spannungsregulierenden Unterfilzen. Das Ergebnis ist ein großer Reichtum an Klangfarben in den unterschiedlichen Dynamikstufen sowie langanhaltende Töne durch geringe Dämpfungswirkung auf die Saiten (kurzer Berührungszeitraum durch hochelastischen Filz).
Aufgrund der unterschiedlichen physikalischen Voraussetzungen, spielen sich Flügel im Allgemeinen besser als Klaviere. Durch die Optimierung der Hebelverhältnisse in den Konzertspielwerken konnte jedoch eine deutliche Verbesserung des Spielgefühls erreicht werden. Beispielsweise ist die Mechanik jetzt so konstruiert, dass die Repetition genauso hoch ist wie bei einem durchschnittlichen Flügel.
Für die Ganztöne werden bei allen Schimmel-Instrumenten „Mineralbeläge“ verwendet. Diese wurden von Schimmel entwickelt und haben besonders vorteilhafte Eigenschaften für Pianisten. Sie bieten ein sicheres und angenehmes Spielgefühl und sind durch die mattierte Oberfläche „blendfrei“, was insbesondere auf Bühnen mit Scheinwerfern für den Pianisten von Vorteil ist.
Bei Schimmel ist der Spieltisch aus hochwertigem Tonholz gefertigt und so konzipiert, dass er Frequenzen verstärkt, die der Resonanzboden nur schwer erzeugen kann. Das erhöht den Klangreichtum und macht den Gesamtklang ausgewogener. Durch die Übertragung der Schwingungen auf die Klaviatur spürt der Spieler außerdem, was er spielt, und hat so eine bessere Kontrolle über sein Klavierspiel. Das Ergebnis ist eine verbesserte Interaktionsmöglichkeit mit dem Instrument.
Als Tonholz bezeichnen wir alle Resonanzhölzer, die den Klang erzeugen. Dafür verwenden wir selektierte Bergfichten aus den bayerischen und böhmischen Wäldern, dem Ursprung des Tonholzes der deutschen Instrumentenbauer. Dafür selektieren wir nur das perfekte Holz, das langsam in hohen Lagen gewachsen ist, damit daraus Resonanzböden mit optimalen Schwingungseigenschaften gefügt werden können. Die Bäume werden bereits in den Wäldern vorselektiert und anschließend speziell aufgeschnitten und über lange Zeiträume getrocknet. Trotz dieser intensiven Vorselektion sind nur etwa 2 % des so gewonnenen Nutzholzes für unsere Resonanzbodenherstellung geeignet.
In einem Flügel müssen bis zu 20 Tonnen an Saitenzugkräften aufgefangen werden. Der Resonanzboden sollte von diesen enormen Kräften so wenig wie möglich unkontrolliert beeinflusst werden. Um dies zu gewährleisten, verwenden wir einen Spannungssammler, der den Resonanzboden von diesen Kräften entkoppelt und ihn somit freier und unbeeinflusst schwingen lässt.
Schimmel-Flügel werden nicht parallel, sondern konisch gebaut. Das bedeutet, dass die Flügel seitlich von der Klaviatur in Richtung der Saitenaufhängung immer breiter werden. Dadurch entsteht eine größere Resonanzbodenfläche im Vergleich zu einer traditionellen parallelen Bauweise. Neben einer größeren klangabstrahlenden Fläche können auch die Saitendruckkräfte großzügiger verteilt werden. Der Resonanzboden kann dadurch freier schwingen und schönere Klangfarben erzeugen. Diese Bauweise wurde von Schimmel in Kombination mit den großen Konzertspielwerken und der Konzertmensur patentiert und ist somit einzigartig.
Die Herstellung des Resonanzbodens ist ein komplizierter und langwieriger Prozess. Die Dicke des Resonanzbodens an den verschiedenen Stellen, Holzfeuchten der zusammengefügten Teile und eine anschließende „Verspannung“ des Resonanzbodens beim Fügen des Resonanzbodens auf den Rasten, sind nur einige Faktoren, die großen Einfluss auf den späteren Klangreichtum, eine gleichmäßige Klangentwicklung und langanhaltende Töne haben. Je nach dem zu erreichenden Klangcharakter werden unsere Resonanzböden entsprechend unterschiedlich gefertigt. Resonanzböden mit membranartigem Schliff sind besonders aufwendig in der Herstellung, liefern aber auch herausragende Schwingungseigenschaften.
Der Steg überträgt und verteilt die Schwingungen der Saiten auf den Resonanzboden. Damit der Steg den Saitenzugkräften standhält, die Energie optimal überträgt und gleichzeitig den Resonanzboden möglichst wenig daran hindert frei zu schwingen, hat Schimmel den „Massenreduzierten Steg“ erfunden. Dabei wird eine dynamische Kontur in die Flanken des Stegs gefräst, die dafür sorgt, dass der Klangfarbenreichtum erhöht wird und die Töne länger klingen. Eine innovative Idee, die auch nach mehr als 300 Jahren traditionellem Klavierbau noch ein Patent erhielt.
Der „Dynamische Klangstab“ wird während der Resonanzbodenherstellung mit dem Resonanzboden verspannt. Dadurch wird der Energiefluss im Resonanzboden bei unterschiedlich lautem Spiel reguliert, was eine größere Bandbreite an Klangfarben je nach Anschlag und Lautstärke ermöglicht. Dies bezeichnen wir als hohe klangliche Dynamik. Je nach Größe und Form des Resonanzbodens verwenden wir entweder einen oder zwei „Dynamische Klangstäbe“, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. (siehe Tabelle)
Die Saitenanlage, die sogenannte Mensur, eines großen Konzertflügels bietet optimale physikalische Eigenschaften für einen großen Flügelklang. Bei allen Schimmel Flügeln, Konzertklavieren und den großen Classic Klavieren C 126 und C 130, haben wir deshalb die Mittellage und den Diskant (Ton 44 bis 88) in allen Flügelgrößen identisch aus unserem großen Konzertflügel K 280 übernommen. Damit erreichen wir die gleiche Klangcharakteristik wie bei einem großen Flügel.
Skalen sind Saitenbereiche, die nicht direkt durch den Hammerkopf zum Schwingen gebracht werden, sondern durch Energieübertragung mitschwingen und Teiltöne erzeugen, die für noch mehr Klangreichtum und längere Töne sorgen und den Klangcharakter stark prägen. Diese Bereiche sind sehr sensibel und müssen präzise gefertigt werden, damit sie richtig klingen. Aus diesem Grund verwenden wir CNC-gefertigte Skalen. Bei unseren Konzertflügeln sind die Skalen im Nachhinein noch stimmbar, so dass sie später nach Gehör nachintoniert werden können. Je nach Modell wird entweder keine Skala, eine oder sogar zwei Skalen verwendet, wodurch ein, zwei (Duplex), bzw. drei (Triplex) klangerzeugende Teilbereiche einer Saite entstehen. (siehe Tabelle)
Damit das Instrument optimal die Stimmung hält und gut stimmbar ist, verwenden wir Stimmstöcke mit dünnen Hartholzschichten. Diese wurden bereits in den 1950er Jahren von Schimmel als sogenannte „Tropenklima resistente“ Stimmstöcke entwickelt und haben sich über die Jahrzehnte bestens bewährt.
Schimmel bietet über sein Fachhändlernetz eine erweiterte Herstellergarantie. Denn wir vertrauen und stehen zur Qualität unserer Instrumente.
Bereits in den 1980er Jahren arbeitete Schimmel mit Computern, um die Konstruktion seiner Instrumente zu verbessern und war damit ein Pionier in der Klavierbranche. Seitdem wurde der Einsatz von Computern in der Konstruktion ständig weiterentwickelt und ist heute unter der Bezeichnung CAPE (Computer Assisted Piano Engineering) eine einzigartige und umfassende Softwarelösung, in die jahrzehntelange Entwicklungsarbeit und Forschungsergebnisse eingeflossen sind. Auf dieser Basis entstehen kontinuierlich neue Ideen und Konstruktionen, die in der Branche Maßstäbe setzen.
Seit den 1990er Jahren wird auch der Einsatz von CNC-Maschinen für die Produktion von Präzisionsteilen vorangetrieben. Diese werden ausschließlich in sorgfältiger Handarbeit zu unseren Instrumenten gefügt und sind für das Erreichen höchster Qualität Voraussetzung.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören bei Schimmel seit der Firmengründung im Jahr 1885 zur Firmenphilosophie. Das beginnt schon bei der Qualität unserer Instrumente. Mit einem Schimmel Instrument erwerben Sie ein langlebiges Produkt, das über viele Jahre, häufig über Generationen, verwendet wird. Welche Branche kann schon von sich behaupten, dass sie für ihre über 100 Jahre alten Produkte immer wieder Ersatzteilanfragen erhält? Langlebigkeit schont die Ressourcen. Darüber hinaus stellen wir unsere Instrumente aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen her – heimische Hölzer aus zertifizierter Forstwirtschaft und Wolle – und unsere Gusseisenplatten werden in einem aufwendigen Verfahren aus recyceltem Altmetall hergestellt. Die bei der Produktion anfallenden Holzreste und -späne werden im Winter zum Heizen der Produktionsstätte verwendet, und auf dem Dach der Manufaktur erzeugen wir Solarstrom. Biofilter und eine moderne Heizungsanlage runden unsere Fertigung ab. Dabei produzieren wir selbstverständlich nach den hohen deutschen Umweltstandards. Das gilt nicht nur in unserer Manufaktur in Braunschweig | Germany, sondern auch in Kalisz | Polen. In China ist die Produktion unserer Fridolin-Instrumente nach ISO 14001 umweltzertifiziert, um auch hier unsere hohen Ansprüche an Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu sichern.
Baureihe | C 189 |
Modell | Tradition |
Länge (cm | inch) | 189 | 6’2″ |
Höhe (cm) | 102 |
Breite (cm) | 154 |
Gewicht (kg | lbs) | 361 | 796 |
Oberflächenvariationen | Schwarz poliert | Weiß poliert | Mahagoni poliert |
Standardbeschlag | Messing |
Beschlag auf Bestellung | Chrom matt | Chrom glanz |
Manufaktur | Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH |
Herstellungsort | Braunschweig | Germany |
Mechanik | Schimmel Mechanik made by Renner | Germany |
Klaviatur | Gesamtfertigung Braunschweig |
Klaviaturbelag | Mineral | Bakelite |
Tastenanzahl | 88 |
Klaviaturhöhe vom Unterboden zum Spieltisch / zur Oberkante der Klaviatur (mm) | 613 | 726 |
Pedale | Una Corda (links) | Sostenuto (mittig) | Tonhaltung (rechts) |
Installation Selbstspieler möglich | ja |
Installation twintone ab Werk | nachträglich* (*ab Baujahr 2019) | nein | nein |
Blanksaiten Hochleistungsfederstahl mit präzisem Teiltonaufbau | Hochleistungsstahl by Pitthan | Germany |
Basssaiten | made by Schimmel |
Duplex / Triplex Skala Definition siehe Produktinformationen | Triplex |
Rasten Schichtverleimtes Formholz aus Sapeli / Bergfichtenbalken / Langwandversteifung zur Energiereflexion | ja |
Dreidimensional gespannter Resonanzboden | mit Membranschliff |
Dynamischer Klangstab Definition siehe Produktinformationen | eins |
Klangsteg: Buchenvollholz, Deckelschicht 5-fach kreuzweise verleimtes Ahorn | made by Schimmel |
Gusseisenplatte, Grauguss im traditionellen Sandabdruckverfahren | ja |
Rollen Typ | einteilige standard Rolle |
Hydraulische Tastenklappenbremse serienmäßig | ja |
Polierte Oberflächen im premium Klavierlack Schichtverfahren, handpolierte Veredelung | ja |
Hergestellt zu folgenden Standards: | deutsche Umweltstandards |